Besuch des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Stippvisite unter Tage

Der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels (SPD), besuchte am Freitag, 14. November, das Hessische Braunkohle Bergbaumuseum. Sein Ressort ist für über 400 Museen in dem Bundesland zuständig. Bürgermeister Marcèl Pritsch hieß den Gast mit einem herzlichen Glückauf, dem typischen Bergmannsgruß, willkommen. Anschließend stellte Museumsleiter Ingo Sielaff die Struktur, die Ziele und die Schwerpunkte des Bergbaumuseums vor. Danach führte der versierte Museumsmitarbeiter Karl-Heinz Bräutigam den Minister mitten in die einstige untertägige Arbeitswelt der Bergleute und stellte ihm den Besucherstollen sowie die bergmännischen Geräte vor.

„Es ist beeindruckend, wie hart die Bergleute unter Tage arbeiten mussten, um an den begehrten Rohstoff zu kommen“, betonte Timon Gremmels, dem – in Nordhessen aufgewachsen – die Historie des Borkener Kohlereviers und des Großkraftwerks Borken gut bekannt sind. Zudem war der Behördenchef früher Mitglied in dem Bundestags-Ausschuss für Klimaschutz und Energie sowie in dem Unterausschuss für internationale Energie- und Klimapolitik. Folgerichtig zeigte der Minister sich hoch interessiert, als ihm das Konzept für einen neuen Museumsbaustein im Themenpark Kohle & Energie erläutert wurde, der die langfristigen Folgen der Nutzung fossiler Energie allgemeinverständlich und prägnant darstellen wird. Sprich: Die Emission von CO2-Treibhausgasen, die Erderwärmung und den Klimawandel.

Auch das jüngste Exponat des Bergbaumuseums, der „Fahrkorb von Stolzenbach“, mit dem im Juni 1988 die sechs Überlebenden des Grubenunglücks von Stolzenbach zutage gebracht worden waren, weckte die Aufmerksamkeit des Ministers. Das Hessische Braunkohle Bergbaumuseum hatte das Ausstellungstück erst in diesem Jahr von der Abfalldeponie Wabern erhalten, wo es nach dem Grubenunglück als „Krangondel“ zur regelmäßigen Befahrung dortiger Schächte im Einsatz war. „Ich war 12 Jahre alt, als sich das Grubenunglück in der Tiefbauzeche Stolzenbach ereignete“, erinnerte sich Gremmels.

Der Minister ließ sich die Bergbaugeräte unter Tage im Demonstrationsbetrieb vorführen, merkte an, wie wichtig das Thema Energie auch in Zukunft sein werde und wies darauf hin, dass derzeit in Borken eines der modernsten Umspannwerke Europas stehe, das zudem noch ausgebaut werde solle. „Sie haben die Energiewende des 21. Jahrhunderts von den fossilen zu den regenerativen Energien hier in Borken direkt vor der Haustür“, führte der Politikwissenschaftler aus. Gremmels bezeichnete seine Museumsführung als tief beeindruckend, versprach das Bergbaumuseum auch künftig wohlwollend zu unterstützen und kündigte einen weiteren Besuch des Freilichtmuseums in Borken an. Der Themenpark Kohle & Energie befindet sich derzeit in der Winterpause.

„Es ist bemerkenswert, wie Borken an seine montanhistorische Tradition erinnert und wie anschaulich die Stadt die Energiegeschichte gerade für junge Generationen aufbereitet“, resümierte der Wissenschaftsminister. Mitglieder der in der Borkener Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen und der Stadtverordnetenvorsteher Michael Weber begleiteten Minister Gremmels auf seiner Stippvisite unter Tage. Auch Luka Fritsch, Bürgermeister von Willingshausen, nahm an der untertägigen Führung teil.