Glück auf

Glückauf

Inventarnummer: FU12600

"Glückauf", auch oft als "Glück Auf" oder "Glück auf" geschrieben, ist der traditionelle deutsche Bergmannsgruß und ist somit, wenn auch ein immaterieller, so doch ein bedeutsamer Bestandteil des Bergbaus.

Als Ursprungsort gilt Freiberg im sächsischen Erzgebirge, die älteste und reichste Stadt des Silberabbaus in deutschen Landen. Hier konnte im Festprogramm zum Freiberger Gregoriusfest erstmals an einer Textstelle der Begriff "Glückauf" eindeutig als Grußwort ausgemacht werden: „Ich aber (will) dir Glückauff zu schreyen“. Von dort verbreitete sich der Bergmannsgruß in andere Regionen und in alle weiteren Zweige des Bergbaus und Hüttenwesens. Sogar im Ausland wurde dieser Bergmannsgruß in der Übersetzung der entsprechenden Landessprache benutzt.

Die Bedeutung lässt zwei Erklärungsansätze zu. So könnte mit der Begrüßung "Glückauf" der Wunsch verbunden sein, dass sich reiche Gesteinsschichten zum Abbau wertvoller Rohstoffe auftun mögen, da dieser Prozess aufgrund fehlender technischer Erkundungsmethoden oft ausgesprochen riskant und langwierig war.

Ebenso naheliegend ist die Bedeutung, der Angesprochene möge Glück bei der Rückkehr von der gefährlichen Arbeit Untertage haben. Es lauerten nicht nur Schlagwetter oder herabfallendes Gestein auf die Bergleute. Das galt besonders für den Rückweg als Abschluss eines anstrengenden Arbeitstages, da dieser zum Teil bis ins 18. Jahrhundert noch zu Fuß über nasse Leitern oder über eine sogenannte Fahrkunst – eine Art mit Wasserkraft angetriebenes Gestänge zum Umsteigen - eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle darstellte.

Der Gruß hat über die ortsgebundenen Wünsche auf reichhaltigen Abbau und gelingende Rückkehr aus dem Bergwerk ans Tageslicht hinaus aber auch eine identifikatorische Bedeutung, da sich darin die Solidarität und der Zusammenhalt der Bergleute als wichtige Überlebensstrategie widerspiegelte. Die kulturelle und soziale Bedeutung zeigte sich zunehmend ferner darin, dass die Begrüßung in vielen Regionen in den allgemeinen Sprachgebrauch Eingang fand und die Wertschätzung der Arbeit der Bergleute für die ganze Region ausdrückte.

So ist es nicht verwunderlich, dass Bergleute die Formel "Glückauf" nicht nur zur Begrüßung und für ihren Schriftverkehr, Verlage Logos und Liedgut, sondern auch zur Benennung von Zeitschriften, Brettspielen, Sportvereinen, Brauereien, Kinos, Gruben, Haltestellen, ja sogar von Schiffen und Dampflokomotiven verwendet haben.

Das Objekt befindet sich im Depot unseres Museums.