Helme

Helme

Inventarnummern: FU1620 und FU12134

Ledermodell aus den 30er Jahren.

Dem Schutz des Kopfes kam im Bergbau schon immer eine wichtige Bedeutung zu und die Kopfbedeckung ist dementsprechend so alt wie der Bergbau selbst. Nicht immer waren die Modelle jedoch so wirksam und komfortabel wie die hier gezeigten.

Mit Beginn des Bergbaus wurden Lederstücke zu kegelförmigen Kopfbedeckungen verarbeitet; später fertigte man Zipfelmützen aus Schaffell an.

Mit der Herstellung von Stoff diente Leinen als Material für den Kopfschutz. Aus Leinen wurden in einigen Regionen spitz zulaufende Kapuzen gefertigt, die mit dem Kittel eine Einheit bildeten. In anderen Regionen stellte man kegelförmige Hauben her, die auch den Hals bedeckten und bis über die Schultern fielen. Oft waren diese, als "Fahrkappen" bezeichneten Kopfbedeckungen, auch dreieckig geformt und mit langen Bändern versehen, die unter dem Kinn oder im Nacken zusammengebunden wurden.
Im 18. Jahrhundert wurde eine aus grünem Filz gewalkte Kappe, allgemein üblich auch als "Mooskappe" bezeichnet. Der danach folgende "Schachthut" – der später die Grundlage für die Kopfbedeckung der Bergmannstracht bildete – wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Helme aus Leder abgelöst. Neue technische Verfahren ermöglichten erstmals eine höhere Festigkeit und damit einen besseren Schutz.

Bei dem hier abgebildeten Ledermodell aus den 30er Jahren wurde dies noch durch in der Mitte laufende Lederstreifen optimiert. Die drei beidseitig vorhandenen metallumrandeten Luftlöcher sorgten beim Tragen für einen „kühlen Kopf“.


Ab 1950 wurden Arbeitsschutzhelme aus Kunststoff verwendet. 

Arbeitsschutzhelm aus Kunststoff. 
















Das hier gezeigte Modell ist im Schädelbereich mit Längswölbungen und je zwei seitlichen Luftlöchern versehen. Über dem waagerecht stehenden Augen- und Blendschutz befindet sich eine Metallhalterung für eine Kopflampe, für deren Kabelführung die Schlaufe am Kopfende dient. Damit hatte der Bergmann erstmals eine optimalere Sicht und die Arbeitsabläufe wurden ökonomischer.
Die Innenseite verfügt über eine temperaturausgleichende Innenschale mit einer Größeneinstellungsvorrichtung sowie mit einer Stoßdämpfungsreserve für extreme Belastungen.

Insgesamt bietet der Helm durch die Festigkeit des Materials Kunststoff nicht nur besseren Schutz, sondern durch sein leichtes Gewicht auch einen hohen Tragekomfort. Die weiße Farbe weist den Träger dieses Helms als Steiger aus. 

Für andere Aufgabenbereiche waren unterschiedliche Farben vorgesehen. Die Helme der Grubenwehr z.B. waren rot, die der Elektriker und Sicherheitsbeauftragten grün.

Das Objekt befindet sich im Depot unseres Museums.