Quecksilberdampf-Gleichrichter

Quecksilberdampf-Gleichrichter

Inventarnummer: FU11931

Bei diesem Objekt handelt es sich um einen Quecksilberdampf-Gleichrichter, der mittlerweile nur noch in einigen Technikmuseen zum Einsatz kommt. Dort aber, aufgrund seines imposanten Äußeren, ein Besuchermagnet ist. Seine Erscheinung lässt keinerlei Rückschlüsse auf die Funktion zu. Das Prinzip allerdings wird bis heute in allen batteriebetriebenen Geräten genutzt, wie beispielsweise bei Mobilfunkgeräten, wo beim Ladevorgang mittels des kleinen Kästchens zwischen den Kabeln Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wird.

Dem Quecksilberdampf-Gleichrichter kam genau dieselbe Aufgabe zu, allerdings war seine Leistung bzw. Stromstärke deutlich höher und wurde vor allem in Bereichen benötigt, wo Strom große Distanzen überwinden musste. Das war beispielsweise bei der Zugspitzbahn Anfang des 20. Jahrhunderts der Fall. Aber auch beim Betrieb von Straßen- und S-Bahnen wurden Quecksilberdampf-Gleichrichter für die Umwandlung in Gleichstrom genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt, wurde er bereits durch die Erfindung des Halbleitergleichrichters abgelöst, der in zweierlei Hinsicht deutliche Vorteile bot. So weist der Halbleitergleichrichter einen erheblich geringeren Spannungsabfall bei der Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom auf und stellt durch das fehlende Quecksilber eine geringere Gefahrenquelle dar.

In dem hier abgebildeten Objekt, bestehend aus einem Glaskolben mit sechs seitlich abgewinkelten Armen, in denen die aus Graphit bestehenden Anoden angebracht sind, befindet sich in betriebsbereiten Geräten unterhalb des Glaskolbens ein Quecksilbersee als Kathode mit darüber angebrachten Heizelektroden. Die damit erzeugte Hitze setzt einen chemischen Prozess in Gang, in dessen Folge der unterhalb in die Kathoden eingeleitete Wechselstrom an den Anoden als Gleichstrom abgenommen wird. Die hier stark vereinfacht beschriebene Funktionsweise führt durch die elektrische Anregung des Quecksilbers und seiner Eigenschaft, Licht abzugeben, zu einer hellblau leuchtenden und blinkenden Lightshow, die über die Vorführung im Museum hinaus auch zur bildlichen Untermalung technischer Vorgänge geeignet ist.

Damit wird der Quecksilberdampf-Gleichrichter nicht nur gerne in Museen vorgeführt, sondern auch dann, wenn es gilt, extravagante, technische Vorgänge bildlich zu untermalen, wie in einigen Frankenstein-Filmen geschehen.


Das Objekt befindet sich im Depot unseres Museums.