Zierbriketts

Zierbriketts

Inventarnummer: FU04503 und FU04163


Bei den hier dargestellten Objekten handelt es sich um sogenannte Zierbriketts, auch bekannt als Schmuckbriketts. Statt mit dem üblichen Markenemblem des Herstellers sind sie mit einer Sonderprägung versehen. Die erhabene Prägung, die durch eine Negativform auf dem Stempel der Presse entsteht, wird in Handarbeit bemalt.

Zierbriketts wurden stets in limitierter Auflage hergestellt und waren nicht zum Verheizen gedacht, sondern wurden zu besonderen Anlässen gefertigt, wie z.B. Ehrungen, Verabschiedungen oder Jubiläen. In seltenen Fällen waren sie auch mit politischen Botschaften versehen.

Da mittlerweile Brikettfabriken meist nur noch als Industriedenkmale existieren – in Deutschland gibt es nur noch zwei aktive Werke – werden auch immer weniger neue Zierbriketts aufgelegt. Damit ist die Attraktivität, die Zierbriketts für Sammler hatten, zumindest im privaten Bereich gesunken.

Das untere hier dargestellte Zierbrikett verweist in der oberen Mitte auf die Firma, wobei über dem Strich das Logo bzw. Emblem und darunter die Abkürzung der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) dargestellt ist. Links davon das Gründungsjahr 1937 und rechts die Jahreszahl 1997, womit das höchste Produktionsergebnis von 261.400 Tonnen Braunkohlenstaub seit der Gründung herausgestellt werden sollte. Mit dem unteren Schriftzug DEUBEN wird der Standort der MIBRAG benannt, der im Burgenlandkreis von Sachsen-Anhalt liegt.

Das obere Zierbrikett ist ein Geschenk der Hassia Handelsgesellschaft mbH Frielendorf – die Vertriebsfirma der Bergwerke Frielendorf – zur Hochzeit 1936 an das Ehepaar Schaub. Bei dem stilisierten Vogel handelt es sich um einen Raubvogel, der möglicherweise den Preußischen Adler darstellen könnte, da Frielendorf, ebenso wie Borken, 1936 zum Freistaat Preußen im Deutschen Reich gehörte.


Die Objekte befinden sich im Depot unseres Museums.