Sonderausstellung "Made in Hessen"

Made in Hessen – Globale Industriegeschichten

Sonderausstellung im Bergbaumuseum Borken vom 25. Mai bis 25. August 2024

Borken / Hessen / Die Welt. Geheimnisumwitterte Spionagekameras aus Wetzlar, lebensrettende Biontech-Impfstoffe aus Marburg, kultige Horex-Motorräder aus Oberursel, elegante Hüte aus Lauterbach, erfrischendes Selters-Mineralwasser, stilvolle Thonetstühle, funktionale Flugzeugküchen aus Herborn, Adler-Schreibmaschinen, Designklassiker und der gute Ton aus Großalmerode – All das sind Erzeugnisse aus Hessen, die als Exportschlager ihren weltweiten Siegeszug angetreten und globale Erfolgsgeschichten geschrieben haben. All das ist ab dem 25. Mai bis zum 25. August 2024 in der neuen Sonderausstellung im Themenpark Kohle & Energie zu besichtigen.

Die Sonderausstellung mit dem Gütesiegel „Made in Hessen“ zeigt auf, welche Produkte, Waren und Erfindungen von Hessen aus in alle Welt gelangten, geht den Lieferketten nach, verdeutlicht den industriekulturellen Reichtum sowie die Vielfalt hessischer Weltmarken und vergisst auch nicht den Blick auf Störfaktoren, die Sand ins Getriebe der
Weltwirtschaft streuten – zum Beispiel restriktive Zollpolitik, Autarkiebestrebungen, Kriege und Krisen.

Der Ausstellungsort Borken, an dem sich das bedeutendste hessische Braunkohlevorkommen befand, steuert das Thema Energie bei und geht dabei vor allem auf das berühmte Experiment Oskar von Millers aus dem Jahr 1891 ein. Damals bewies der Ingenieur auf der Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt vor einem internationalen Fachpublikum, dass Strom über weite Entfernungen geleitet werden kann. Das war die Geburtsstunde für Großkraftwerke, die jetzt direkt an den Kohlevorkommen errichtet werden und trotz der abgelegenen Lage Strom in die Städte und Fabriken liefern konnten. Millers Idee ging um die Welt und war ein wichtiger Impuls für die Elektrifizierung, die wiederum die Industrialisierung befeuerte.

„Made in Hessen“ lädt ein, mehr über globale Industriegeschichten und weltweite Vernetzung zu erfahren und hessische Produkte als Wegbereiter der Industrialisierung und Globalisierung zu entdecken.


Öffnungszeiten, Anfahrt und Kontakt

Die Ausstellung ist dienstags bis donnerstags um 14 Uhr, freitags und samstags von 14 Uhr bis 17 Uhr und sonntags von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Mehr Informationen unter der Telefon-Nr. 05682 808-271. Die Website www.made-in-hessen.online erweitert die Ausstellungsthemen und zeigt neue Verbindungen auf.

Zur Ausstellung ist unter dem Titel „Made in Hessen – Globale Industriegeschichten“ ein Katalog erschienen. 142 Seiten, 25,00 €. Die ISBN-Nr. lautet 978-3-534-30006-8; als E-Book 978-3-534-30007-5. Herausgeber sind das Hessische Wirtschaftsarchiv, der Museumsverband Hessen, Prof. Dr. Sigrid Ruby und Prof. Dr. Christian Kleinschmidt.

Ausstellungsort ist der Themenpark Kohle & Energie des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums Borken, Am Freilichtmuseum 1, 34582 Borken (Hessen).

Für Schulklassen und Gruppen ab 15 Personen können individuelle Führungszeiten vereinbart werden. Kinder können die Ausstellung mit einem Forscherpass eigenständig erkunden.



Wussten Sie, dass …

… im Empire State Building in New York und in der Eremitage in Sankt Petersburg dekorativer Marmor aus der Lahnregion verarbeitet ist?

… hochwertige Schneiderkreide aus Großalmerode noch heute in alle Welt geliefert wird?

… die Steingutprodukte aus Wächtersbach weltweit geschätzt sind und überall Käufer finden?

…  Justus Liebig mit dem Kunstdünger die Landwirtschaft revolutionierte?

… Michael Thonet die geschwungene Urform des Wiener Kaffeehausstuhls erfand?

… die Wiesbadener Firma Dyckerhoff im Jahr 1884 ca. 8.000 Fässer Zement für das Fundament der Freiheitsstatue nach New York lieferte?

 

Made in Hessen – Ein Kooperationsprojekt

Die Sonderausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Oberhessischen Museums Gießen, des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim, des Hauses der Stadtgeschichte
Offenbach, des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums Borken, dem Museumsverband Hessen und dem Hessischen Wirtschaftsarchiv. Das Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Marburg und das Institut für Kunstgeschichte der Universität Gießen sowie die Städtischen Museen Wetzlar unterstützten das Projekt.

Die Wanderausstellung „Made in Hessen“ war bereits in Gießen und in Rüsselsheim zu sehen. Nach der Präsentation in Borken wandert die Sonderausstellung im September 2024 in das Haus der Stadtgeschichte nach Offenbach.

Auf der Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt bewies der Ingenieur Oskar von Miller im Jahr 1891, dass Strom über weite Entfernungen geleitet werden kann. Er brachte auf dem Ausstellungsgelände in Frankfurt 1.000 Glühlampen zum Leuchten. Der dazu notwendige Strom wurde, mehr als 170 Kilometer entfernt, in einem Wasserkraftwerk am Neckar erzeugt – eine Sensation für die über eine Million Ausstellungsbesucher. Millers Idee ging um die Welt und war ein wichtiger Impuls für die Elektrifizierung, die wiederum die Industrialisierung befeuerte. 
Die Ausstellung „Made in Hessen“ präsentiert Exportschlager, die von Hessen aus in alle Welt verschickt und verkauft wurden. Das Foto zeigt eine dieser hessischen Weltmarken: Ein Motorrad der Firma Horex mit dem Markennamen „Regina“.