Öhlhorn

Ölhorn

Inventarnummer: FU11200


Dem Licht kommt im Untertagebergbau eine besonders wichtige Bedeutung zu, denn es stellt die Voraussetzung für alle Arbeitsprozesse dar.

In den Anfängen des Bergbaus bestand das Geleucht aus einer einfachen Konstruktion, wie bereits an anderer Stelle dieser Reihe am Beispiel der Froschlampe dargestellt ist. Da es sich dabei der Handlichkeit wegen um eine kleine Leuchte handelte, reichte das darin befindliche Öl meist nicht für einen ganzen Arbeitstag. Außerdem konnten Notfälle einen längeren Aufenthalt Untertage erzwingen, so dass Öl zum Nachfüllen mitgeführt werden musste.


Diese Funktion hatte das hier abgebildete Gefäß. Da es sich um das Horn eines Rindes handelt, bezeichneten es die Bergleute auch als Ölhorn. Als Abfallprodukt bei der Schlachtung stellte es vermutlich nicht nur eine kostengünstige Alternative zu Metall und Glas dar, sondern es war auch ausgesprochen leicht und in der Form von Natur aus sehr handlich. Das breite Ende des Horns ist mit einer Metallabdeckung versehen, die das Gefäß fest verschließt; die schmalere Öffnung zum Befüllen hat eine Metalleinfassung, die mit einem Korken verschließbar ist. Dieser wird durch eine Kette gehalten, die wiederum mit einem Schraubring am Horn fixiert ist, der eine weitere Möglichkeit zur Befestigung an der Arbeitskleidung bietet, so dass der Benutzer die Hände frei hatte.

Das Ölhorn hat ein Fassungsvermögen von 200 ml und lässt sich ungefähr auf den Anfang des letzten Jahrhunderts datieren.



Das Objekt befindet sich im Depot unseres Museums.